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1. Die Provinz Sachsen - S. 15

1898 - Magdeburg : Selbstverl.
15 Provinz gehört ein Stück von dem schönen Thüringerwalde. Es ist der zum Reg.-Bez, Erfurt gehörende Kreis Schleusingen. Derselbe liegt, von dem Hauptteil der Provinz getrennt, mitten zwischen den Besitzungen anderer Fürsten. Die Hauptstadt ist Schleusingen. Sie besitzt Bleiweiß-, Glas- und Papierfabriken. Auch ein einträglicher Holzhandel wird von ihren Bewohnern be- trieben. In der Stadt Suhl (12 000 Einwohner) befinden sich bedeutende Metall-, besonders Gewehrfabriken. Wo sich der Thüringerwald an den Frankenwald ansetzt, entspringt die Werra. Dieselbe begleitet alsdann den ganzen Südwestabhang des Thüringerwaldes, berührt hierauf auch eine Strecke weit unsere Provinz (welchen Reg.-Bez.?) und vereinigt sich bald darauf mit der Fulda, welche die Provinz Hessen-Nassau durchströmt. Werra und Fulda sind die Quellflüsse der Weser. 7. Das thüringische Hügelland. Obere Saale und Unstrnt. Nördlich vom Thüringerwalde breitet sich bis noch eine gute Strecke in unsere Provinz hinein das thüringische Hügelland aus. Dasselbe bildet eine wellenförmige Hochfläche, die von einzelnen Berg- und Hügelketten durchzogen wird. Die Wasser des thüringischen Hügellandes sammelt die Saale. Dieselbe entspringt auf dem Fichtelgebirge. Ihr Lauf ist vorzugsweise nach Norden gerichtet. Nachdem sie den Ostrand des Frankenwaldes eine Strecke begleitet hat, ^trennt sie das thü- ringische von dem sächsichen Berglande. Die schönen, ^vielfach mit den Ruinen alter Schlösser und Burgen gezierten Berg- und Hügelreihen, dazu die Obstgärten, die fetten Wiesen und fruchtbaren Getreidefelder, durch welche die Saale hier fließt, machen ihr Thal zu einem überaus lieblichen. „An der Saale hellem Strande Stehen Burgen stolz und kühn, Ihre Mauern sind zerfallen, Und der Wind streicht durch die Hallen, Wolken ziehen drüber hin." Mit Recht läßt ein anderer Dichter den Fluß sagen: „Kurz ist mein Lauf und begrüßt der Völker, der Fürsten so viele; Aber die Fürsten sind gut, aber die Völker sind frei." Welches Volk begrüßt die Saale zuerst? — Bayern verläßt sie bald. Sie fließt dann durch das Fürstentum Reuß, durch den zum Reg.-Bez. Erfurt gehörenden Kreis Ziegenrück, durch das Herzogtum Sachfen-Meiningen, das Fürstentum Schwarz- burg-Rudolstadt, das Herzogtum Sachsen-Altenburg und das Großherzogtum Sachsen-Weimar.

2. Die Provinz Sachsen - S. 17

1898 - Magdeburg : Selbstverl.
17 über 30000) ein nicht unbedeutender Handel mit Getreide betrieben wird. Mühlhausen war früher eine freie Reichsstadt. 1802 kam es an Preußen. Georg Neumark, der Dichter des Liedes „Wer nur den lieben Gott läßt walten", wurde in Mühlhauseu geboren (1621). Südlich von Mühlhausen zieht ein Höhenzug, der Hainich, nach Südosten. Auf ihm entquillt die Salza. Dies kleine Flüßchen mündet in die Unstrut, An ihm liegt, kurz vor der Mündung und mitten zwischen schönen Gemüsegärten und fruchtbaren Getreide- feldern, die Stadt Langensalza (11000 Einwohner). Am 27. Juni 1866 kam es hier zu einem mörderischen Kampfe zwischen den Preußen und den in diesem Kriege auf Seiten der Oesterreicher stehenden Hannoveranern, infolgedessen die hannoversche Armee sich ergeben mußte. Die Unstrnt wendet sich nun ganz nach Osten. Bald darauf fließt ihr vom Thüringerwalde die Gera zu. An dieser liegt Erfurt mit 78000 Einwohnern. Es ist die Hauptstadt des gleichnamigen Reg.-Bez. — Unter den 20 Kirchen Erfurts ist der Dom die wichtigste. Zu seinen Sehenswürdigkeiten gehört eine große Glocke, Maria gloriosa genannt, die 275 Centner wiegt und 10 m im Umfange hat. Früher gehörte Erfurt und ebenso auch das Eichsfeld zu dem Kur? fürsteutum Mainz. Im Jahre 1802 aber kam beides an Preußen. Nach der unglücklichen Schlacht von Jena nahmen es die Franzosen in Besitz. Als dann Napoleon aus preußischen und anderen deutschen Gebietsteilen das Königreich Westfalen bildete (er gab dasselbe seinem Bruder Jerome), wurde auch das Eichsfeld ein Teil desselben. Erfurt aber blieb in unmittelbarem Besitz der Franzosen, bis in den ewig denkwürdigen Freiheitskriegen(1813—1815) die verbündeten Preußen, Russen und Oesterreicher der napoleonischen Herr- schaft ein Ende machten und die Franzosen aus Deutschland wieder hinaus- jagten. Seitdem gehören Eichsfeld und Erfurt wieder zu Preußen. Im Mittelalter befand sich in Erfurt eine Universität. Diese besuchte Luther. Nach dem Willen seines Vaters sollte er hier die Rechtswissenschaft studieren. Er aber beschäftigte sich am liebsten mit der Religionswissenschaft (Theologie). Damals be- standen in Erfurt auch zahlreiche Klöster. Eins derselben war das Augustinerkloster. In das trat Luther ein. Dadurch wurde er ein Augustinermönch. In Erfurt ist ein Landgericht. Erfurt ist durch seinen Garten - und Gemüsebau berühmt. Mit Sämereien betreibt es einen bedeutenden Handel; werden doch jährlich über tausend Centner Sämereien von hier versandt. Von Erfurt zieht in östlicher Richtung der schön bewaldete Steiger zum Thal der Ilm. Eine halbe Meile nördlich von Erfurt liegt an der Gera das Dorf Ilversgehofen, bei welchem sich ein großes Stein- salzlager besindet. Das Salz wird entweder aus salzhaltigem Wasser (Sole) oder gleich als fester Körper (Steinsalz) gewonnen. Aus der Sole gewinnt 2

3. Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt - S. 1

1890 - Breslau : Hirt
htarnaäon^^Mi^l'; ..sälsd imua' - B i b I i o t :i e k - Heimatkunden. Ergänzung zu de» Ausgaben A und B der Schulgeographie vou E. v. Seydlitz. Landeskunde der provi») Sachsen und des Herzogtums Änhalt »»n vi. G. Hertel, ßoorg-k-iwri-'^k.'t Gymnasiallehrer in Scfcilli^'wr^d Inhal.: Breansräwela I. Allgemeine Übersicht S, 1. Ii. Landschaftskunde S. 6. It^Wimv^Üjüt^R^sknftsknnde S. 9. V. Die Bevölkerung und ihre Einrichtungen S. 14. Vi. Tabellen^. 21. Vii. Bilderanhang S. 23. Abkürzungen. N, = Norden, n. = nördlich. W, — Westen, w. — westlich, S, — Süden, s. — süd- lich. O. — Osten, ö, — östlich. Ew. — Einwohner. R.-B. — Regierungsbezirk. Hpst. — Hauptstadt, r. — rechts. I. Allgemeine Übersicht. Lage und Grenzen. Man nennt Deutschland wohl das Herz von Europa, weil es ungefähr in der Mitte desselben liegt. Den nördlichen Teil von Deutschland nimmt das Königreich Preußen ein, in dessen Mitte, von W. nach O. gerechnet, die Provinz Sachsen liegt. Geht man etwa aus dem 52. Parallelkreise entlang, so liegen die Grenzen dieser Provinz von den Landesgrenzen im W. und O. gleich weit entfernt. Die Provinz liegt, wenn man von den weit nach S. vorgeschobenen Ex- klaven absieht, zwischen dem 51. und 53. nördlichen Parallelkreise und dem 10. und 14. Meridian östlich von Greenwich. Innerhalb dieser Grenzen liegt auch das Herzogtum Anhalt. Am südlichsten Punkte ist die Dauer des längsten Tages 16 St. 28 Min., des kürzesten Tages 7 St. 50 Min. Am nördlichsten Punkte ist die Dauer des längsten Tages 16 St. 51 Min., des kürzesten Tages 7 St. 28 Min. Der Zeitunterschied zwischen dem östlichsten und westlichsten Punkte beträgt 15 Minuten. Die größte Entfernung von N. nach S. (Seehausen in der Altmark bis Erfurt) beträgt ungefähr 200 Km, die von W. nach O. (Heiligenstadt bis Ortrand) 230 km. Die Grenzen sind! im N. die Provinz Hannover; im W. dieselbe, das Herzogtum Braunschweig, Anhalt, die Provinz Hessen-Nassau; im S. die thü- ringischen Herzogtümer; im O. Königreich Sachsen, die Provinz Schlesien, Brandenburg und Herzogtum Anhalt. Das Herzogtum Anhalt wird im W. von der Provinz Hannover und Braunschweig, im S. und O. von der Provinz Sachsen, im N. von Branden- bürg und Sachsen begrenzt. 2. Vodengcstalt im allgemeinen. Der weitaus größte Teil der Provinz Sachsen und des Herzogtums An- halt gehört dem norddeutschen Tieflande an. Das ganze Gebiet rechts der Saale von der Mündung der Weißen Elster an, ferner der ganze Norden (R.-B. Hertel, Landeskunde der Provinz Kschlen. » , 1 Inventaribitei unter. *we*£s €>/)

4. Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt - S. 16

1890 - Breslau : Hirt
16 Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt. 18. Die vom Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen abgetretenen Gebiets- teile: das Gericht Allerberg, Amt Bodnngen, Dorf Brnchstedt, Gericht Hainröden und Dorf Utterode (1816). 19. Die vom Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt abgetretenen Ämter Heringen und Kelbra und das Dorf Wolkramshausen (1816). 20. Das vom Großherzogtum Weimar gegen das Dorf Nöda eingetauschte Dorf Ringleben (1815). 21. Die reichsfreie Herrschaft Schauen (1815). 22. Das früher bayrische Dorf Kaulsdorf (1866). Ösüicliv. Iß Greenwicli. 'Salzwedel Stenäol -and/'rük ozeröxt Eislebenm Merseöur( .hidolsladt/ Saatfeld, Wagner idebesieipzig- 2. Abstammung und Religion. In den ältesten Zeiten umfaßte das Reich der Thüringer auch nahezu den ganzen Umfang der Provinz Sachsen. Später drangen Sachsen ein, und beide Völker teilten sich das Land so, daß die Sachsen und die unter ihrem

5. Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt - S. 6

1890 - Breslau : Hirt
6 Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt. (nach der Zählung vom Jahre 1885). Während der Größe nach also Sachsen die 9. Stelle unter den preußischen Provinzen einnimmt, hat es seiner Ein- wohnerzahl nach die 4. Stelle (Schlesien, Brandenburg mit Berlin und die Rheinprovinz sind stärker bevölkert). Die Provinz, an deren Spitze ein Ober- Präsident steht, zerfällt in die 3 R.-B. Magdeburg, Merseburg und Erfurt; au der Spitze eines jeden steht ein Regiernngs-Präsident, die R.-B. zer- fallen in Kreise unter der Verwaltung eines Landrats. 1. Der Regierungsbezirk Magdeburg hat! 11512,86 qkm mit 989716 Ew. — 859 auf 10 qkm — und zerfällt in 15 Kreise. 2 Der Regierungsbezirk Merseburg hat' 10207,06 qkm mit 1027228 Ew, — 1006 auf 10 qkm — und zerfällt in 17 Kreise. 3. Der Regierungsbezirk Erfurt hat! 3529,61 qkm mit 411379ew. — 1166 auf 10 qkm — und zerfällt in 11 Greife. Das Herzogtum Anhalt hatl 2294,36 qkm mit 248166 Ew. — 1080 auf 10 qkm —, übertrifft also die Provinz Sachsen sehr an Volksdichte. Es zerfällt in 5 Kreise, an deren Spitze Kreisdirektoren stehen. Ii. Landschaftskunde. Die Provinz Sachsen ist von allen preußischen Provinzen die am meisten zerrissene. Der nördliche Teil, welcher den R.-B. Magdeburg umfaßt, bildet allerdings ein zusammenhängendes Ganze, aber er ist im S. durch das Her- zogtum Anhalt vielfach eingezackt und hängt nur durch einen schmalen Streifen (bei Aschersleben), der wiederum Anhalt in 2 große Teile scheidet, mit dem R.-B. Merseburg zusammen. Ein Stück von Anhalt (Grafschaft Mühlingen) liegt als Enklave^) im R.-B. Magdeburg, wogegen kleine preußische Gebietsteile von Anhalt umschlossen sind. Auch eine Braunschweigische Enklave (Calvörde) findet sich innerhalb dieses R.-B. Noch mehr fremde Gebietsteile umschließen die beiden südlichen R.-B.: Teile von Weimar (Allstedt) und Schwarzburg- Rudolstadt (Frankenhausen), sowie die Hauptmasse vou Schwarzburg-Souders- hausen. Dafür liegen die Kreise Schleusiugeu und Ziegenrück gesondert weit nach S. vorgeschoben. Im W. werden die Provinz Sachsen und Anhalt vom Harz berührt. Dieser ist ein in sich fest abgeschlossenes Massengebirge von etwa eiförmiger Gestalt mit der größten Ausdehnung von N.w. nach S.o. (110 km); der Querdurchmesser beträgt nur 30 km. ■sen, Jtappboile. Selke. mppra, jtusieoen. Längsschnitt durch den Harz von Seesen bis Eisleben. (Nach R. Aßinann.) Nach N.w. hin hat das Gebirge mehrere Vorstufen; es verflacht sich im *) Exklave nennt man ein von der Hauptmasse eines Landes getrenntes, in einem andern Staate liegendes Stück Land. Von jenem anderen Lande aus würde man es als Enklave bezeichnen.

6. Die Heimat - S. 155

1899 - Leipzig : Degener
— 155 C. Das Herzogtum Braunschweig. Die Geschichte des Herzogtums ist bis zum 13. Jahrhundert mit derjenigen Hannovers eng verknüpft. In dieser Zeit wurde der Enkel Heinrichs des Löwen mit den Braunschweig-Lüne- burgischen Ländern belehnt. Unter dessen Nachkommen wurden vielfache Teilungen des Landes vorgenommen, bis im 16. Jahrhundert das Recht des Erstgebornen anerkannt wurde. 1634 ge- langte die Dannenbergsche Nebenlinie, 1735 die Linie Braunschweig-Bevern in den Besitz des Landes. Zu dieser Linie gehörte der tüchtige Feldherr Karl Wilhelm Ferdinand, der infolge schwerer Verwundung in der Schlacht bei Jena 1806 zu Ottensen starb, und der Herzog Friedrich Wilhelm, der sich 1809 durch seinen kühnen Kriegszug von der böhmischen Grenze bis Elsfleth gegen Na- poleon berühmt machte. 1885 starb das brauuschweigische Regentenhaus aus. Seitdem sührt Prinz Albrecht von Preußen als Prinz-Regent die Regierung des Landes. I. Lage. Braunschweig, das seinem Namen von einem Herzog Bruno hat, der der Sage nach 861 die Stadt Braunschweig gründete, besteht aus drei Hauptstücken und einigen kleineren Teilen. Diese Gebiete gehören dem Harze, den Harzvorbergen, dem Weserberglande und dem norddeutschen Tieflande an; sie werden umschlossen von den Provinzen Hannover, Sachsen, von Anhalt und dem waldeckscheu Fürsten- tum Pyrmont. Ii. Größe des Herzogtums; Anzahl, Abstammung und Religionsverhältnisse der Bewohner. Braunschweig ist nach seinem Flächeninhalte das größte der deutschen Herzog- tümer. Es umfaßt 3^ Tausend (3690) qkm, auf denen 434 Tausend Menschen wohnen. Im Durchschnitt kommen auf 1 qkm 118 Bewohner. Am dichtesten ist die Bevölkerung im Gebiete der mittleren Oker. Die Bewohner des Herzogtums sind niedersächsischen Stammes und weit überwiegend evangelisch-lutherisch. Iii. Gruppenbilder von Braunschweig. 1. Das langgestreckte Gebiet von der Weser bis an den Nordwestrand des Harzes. (Kreise: Holzminden, Gandersheim.) Ostlich von der Weser erheben sich in diesem brannschweigischen Gebiet die Wesergebirge mit dem Ith bis 399 in, dem Hils und mit dem Solling bis 448 in. Hier hat der plattig ausgebildete Buutsaudsteiu einen lebhaften Steinbruchbetrieb ins Leben gerufen; zu Quadern und Bauornamenten verarbeitet, kommt er von Holzminden aus in den Handels Dn Reichtum an gutem Baumaterial bietet den Bewohnern dieses Kreises die Haupterwerbs- quelle. So ist neben dem Solling noch die Umgebung von Stadtoldendorf (23/4) durch große

7. Die Heimat - S. 168

1899 - Leipzig : Degener
— 168 — 2. Das Oberland. Das waldreiche Oberland ist von vielen kleinen Seitenthälern der Saale durchzogen, deren Bewohner sich mit Waldwirtschaft und Viehzucht beschäftigen. In dem schönen Wiesenthale liegt die Industriestadt Schleiz (5) in gartenreicher Umgebung. — Im ^oberen Thale der Wetterau das durch seine Biehmärkte bekannte Städtchen Tanna (1v>). An den steilen Ufern der Saale das ärmliche Städtchen Saalburg (3/4)- Eine gegen die Sorben erbaute Burg bildete den Ausgangspunkt des Ortes. Hier war eine Hauptstcition an der alten Frankenstraße Nürnberg—leipzig. Links von der Saale im Lemnitzthale der Badeort Lobenstein (3). die ehemalige Residenzstadt des Fürsten von Reuß-Lobenstein. Nördlich von Lobenstein liegt in dem Friesathale der Flecken Ebersdorf (3/4), eine besuchte Sommerfrische mit evangelischer „Brüdergemeine." Aufgaben über die thüringischen Staaten. Bestimme die politische Verteilung des Thüringer Waldes und Frankenwaldes! — Welche Höhen Thüringens schließt jeder Staatxein? — Gieb die Flüsse eines jeden Staates an! — Stelle die Hauptlebensquellen der thüringischen Staaten zusammen und begründe ihre Entwicklung! — Gruppiere die Hauptstädte der thüringischen Staaten nach ihrer Größe und suche die Gründe für diese Erscheinungen! — Welche historischen Beziehungen hat die Saale bis zur Jlmmündung! — Bezeichne an der alten südthüringischen Verkehrsstraße von Halle und Leipzig nach Hessen die Ver- kehrsstationen in den Entfernungen von je 20—"25 km! — Gieb die kürzesten Bahnverbindungen an von Halle nach jeder Hauptstadt der thüringischen Staaten, desgl. von Erfurt nach denselben Städten und gruppiere nach den Entfernungen! - Die Bahnverbindungen von Erfurt nach jedem Badeorte Thüringens! — Grup- piere die thüringischen Staaten nach ihrer Größe, nach ihrer Volkdichte! Worin ist die letzte Erscheinung begründet? — Vergleiche die Größe eines jeden Staates mit der Größe des Heimatskreises (oder Heimatslandes)! — :c. A n h a n g. 1. Staatsform und Landesregierung vorstehender Staaten unter 15, C und I). Jeder Staat ist eine durch Verfassung eingeschränkte (— konstitutionelle) erbliche Monarchie. An der Spitze jeder Landesregierung steht ein Ministerium mit mehreren Abteilungen. Das Volk wird vertreten durch eine Anzahl von Abgeordneten in dem Landtage eines jeden Landes. 2. Das Militär der Staaten unter B, C und D. Die Bundesfürsten der vorstehenden Staaten haben die Verwaltung und Verwendung der von ihnen zu stellenden Truppen in Preußens Hand gelegt. Dem Iv. Armeekorps gehören Anhalt, Altenburg, die beiden Schwarzburg und die beiden Rens; an: Anhaltisches Jns.-Reg. Nr. 93 in Dessau und Bernburg. Jns.-Reg. Nr. 152, 2. Bat. in Zerbst, et. S. 148.

8. Die Heimat - S. 100

1899 - Leipzig : Degener
— 100 — Die Gestalt der Provinz Sachsen läßt sich vergleichen mit einem Kopf aus schmalem Halse und breiten Schultern. Den Kopf bildet der Regierungsbezirk Magdeburg, wozu auch der schmale Hals gehört, auf dem Aschersleben liegt. Die breiten Schultern werden von den Regierungsbezirken Merseburg und Erfurt gebildet. Zu beiden Seiten des Halses liegen die beiden Hauptstücke des Herzog- tums Anhalt. Die benachbarten Staaten sind: im Nordosten und Osten die Provinz Brandenburg, das Herzogtum Anhalt, die Provinz Brandenburg und die Provinz Schlesien; im Süden das Königreich Sachsen, die thüringischen Staaten; im Westen die Provinz Hessen, die Provinz Hannover, das Herzogtum Anhalt und Braunschweig an verschiedenen Stellen. Ii. Größe der Provinz und ihre Bewohner nach Abstammung, Zahl und Religiousverhaltnissen. Die Provinz Sachsen ist 25252 qkm (oder rund 460 Q.-Meilen) groß. Der Regierungsbezirk Magdeburg (11513 qkm = 209,10 O.-M.) ist nngefähr 3'/zmal und der Regierungsbezirk Merseburg (10209 qkm = 185,41 Q.-M.) etwa 3mal so groß als der Regierungsbezirk Erfurt (3530 qkm — 64,11 Q.-M.). Die Bewohner der Provinz Sachsen sind fast alle deutschen Ursprungs; nur ein gauz geringer Teil im Osten der Provinz ist wendischer Abstammung. Das wendisch-sorbische Bolk bewohnte einst den Osten bis zur Elbe und darüber hinaus bis zur Saale. Hier und da hat sich noch in Tracht und Sitte (wie in Altenburg), allenthalben aber noch in Fluß-, Orts- und Flurbeuenuuugen Wendisches erhalten. Aus den 25 244 qkm wohnen (nach der Volkszählung von 1895) 2698712 (rund 2 700000) Einwohner, wovon im Durchschnitt auf 1 qkm 107 Einwohner kommen. Auf die drei Regierungsbezirke verteilen sich dieselben folgendermaßen: Erfurt: 446 663 Einwohner, wovon auf 1 qkm 124 Einwohner kommen. Merseburg: 1 129192 „ „ „ „ „ 109 „ „ Magdeburg: 1 122857 „ „ „ 95 „ „ Nach der Bevölkerungsdichtigkeit verteilen sich die Kreise der Provinz in folgender Weise, wenn die großen Städte außer acht bleiben: a) über 150 Einwohner auf einem qkm haben die Kreise: Halberstadt, Aschers- leben, Kalbe, Saalkreis, Mausselder Seekreis, Weißenfels, Naumburg, Zeitz; b) bis 150 Einwohner auf einem qkm haben: die übrigen Bördekreise, Wer- nigerode, Bitterfeld, Delitzsch, Merseburg, Querfurt, Saugerhauseu, Mansselder Gebirgskreis und die sämtlichen Kreise des Bezirks Erfurt; c) bis 75 Einwohner aus einem qkm haben: die Kreise der Altmark, Jerichow I und Ii, die 4 Kreise an der Elbe und schwarzen Elster und Kreis Eckartsberga. Im ganzen wird die Provinz Sachsen mit Recht wegen ihrer Fruchtbarkeit gerühmt; denn sie vermag verhältnismäßig die meiste Bevölkerung zu ernähren: wiewohl dieselbe nur den 14. Teil der Fläche vom preußischen Staate umfaßt, so wohnt doch der 12. Teil der preußischen Bevölkerung darin.

9. Deutsche Geschichte - S. 204

1912 - Halle a.S. : Schroedel
204 8. Austerlitz. Das Jahr 1805 rief Napoleon abermals zu den Waffen. England hetzte ihm Osterreich und Rußland auf den Hals, und beide erklrten ihm den Krieg.- In gewaltiger Eile flog er von Paris herbei und ber-schritt den Rhein. Die sddeutschen Fürsten brachte er durch Drohungen Bayern und Wrttemberg zu Knigreichen, Baden und Hessen zu Groherzogtmern erhoben. 9. Der Rheinbund und die Auflsung des Deutschen Reiches. 1806. Im Juli 1806 sagten sich sechzehn deutsche Fürsten auf Napoleons Befehl vom Reiche los und schlssen den Rheinbund. Sie stellten sich unter Napoleons Schutz und verpflichteten sich, ihm im Kriege 63000 Soldaten zu stellen; sonst sollten sie unabhngig sein. In Wirklichkeit freilich waren sie in allen Dingen Napoleons gehorsame Vasallen. So lste sich das Deutsche Reich in aller Stille auf. Franz Ii. legte die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich hinfort mir Kaiser von sterreich. Das Volk sah dem Untergang des tausendjhrige Reiches gleichgltig zu. Nun zerfiel Deutschland in drei Stcke: Preußen, sterreich und den Rheinbund. sterreich war eben niedergeworfen worden, und der Rheinbund folgte ganz Napoleons Wink. Es war klar, da jetzt die Reihe an Preußen kommen mute. sterreichische Truppen. In Mhren erwarteten ihn sterreicher und Russen. Am 2. Dezember kam es zur Dreikaiser-schlacht" von Austerlitz. Als der Abend der die Winterlandschaft herabsank, war das Heer der Verbndeten vernichtet. Da zog sich Kaiser Alexander eilig zurck und lie sterreich im Stich. Franz Il, dessen Mut vllig gebrochen war, schlo schon nach einigen Wochen mit Napoleon den Frieden zu Pre-brg. Er verlor groe Gebiete, darunter das treue Tirol, das an Bayern fiel. Die deutschen Fürsten, die fr Frankreich gekmpft hatten, empfingen reichen Lohn an Land und Leuten. Auerdem wurden oder Versprechungen auf feine Seite. Bei Ulm zwang er ein sterreichisches Heer zur Kapitulation. Nun stand ihm der Weg nach Wien offen; als Sieger zog er in die wehrlose Hauptstadt ein. C 10x(,Vh ;c

10. Deutsche Geschichte - S. 240

1912 - Halle a.S. : Schroedel
240 Den Preußen aber fiel die schwere Aufgabe zu, die Dppeler Schanzen zu erobern. Das waren zehn starke Festungswerke, die sich auf einer steilen Hgelkette erhoben. Ungefhr zwei Monate lang beschossen die Preußen die Schanzen mit schwerem Geschtz. Zugleich warfen sie nachts breite und tiefe Laufgrben auf, immer einen vor dem andern, und belegten sie mit Truppen. So kamen sie den Schanzen stets nher, ohne da die Feinde ihnen schaden konnten. Der 18. April wurde zum Sturme bestimmt. Binnen vier Stunden wehten auf den Festungswerken die preuischen Fahnen. Ein franzsischer General, der Zeuge dieser Heldentat gewesen war, versicherte : Mit solchen Truppen erobere ich die Welt!" Nun flchteten die Dnen der einen Meeresarm auf die Insel Alfen. Hier glaubten sie sicher zu fein. Allein in einer Sommernacht fetzten die Preußen unter Herwarth von Bittenfeld hinber. Als der Morgen anbrach, war die ganze Insel in ihren Hnden. Diese Niederlage brach den bermut Dnemarks. Im Frieden zu Wien trat es Schleswig.und Holstein nebst dem Herzogtum Lauen-brg an Preußen und sterreich ab. So war deutsches Land wieder deutsch geworden. Der Deutsche Arieg. 1(866. 1. Der Streit um die Herzogtmer. Schleswig, Holstein und Lauen-brg gehrten nun Preußen und sterreich gemeinsam; aber das konnte aus die Dauer nicht so bleiben. Am natrlichsten schien es, die Lnder Preußen zu berlassen. Doch dies gab sterreich nicht zu; deitit die Macht feines Nebenbuhlers war ihm ohnedies schon zu groß. Es verlangte darum, da Schleswig-Holstein an den Herzog Friedrich von Augusteuburg falle, der als der nchste Erbberechtigte galt. So sollte im Rcken Preuens ein neuer .Kleinstaat entstehen, der schon ans Dankbarkeit wahrscheinlich immer zu sterreich gehalten htte. Preußen wre also durch feinen Sieg der die Dnen noch um einen Feind reicher geworden. Das durfte nicht sein. Preußen konnte die Grndung des Kleinstaates nur dann zulassen, wenn dieser ihm nicht zu schaden vermochte. Bismarck forderte darum von dem Herzog, da er den Oberbefehl der sein Heer an Preußen abtrete, ihm die Kieler Bucht als Kriegshafen einrume und feilt Post- und Telegraphenwesen an das preuische anschliee. Von solchen Zugestndnissen aber wollte der Augustenburger nichts wissen. Er vertraute auf die mchtige Hilfe sterreichs, das ihn zum Wider-stand ermunterte. So wurde der Krieg unvermeidlich. 2. Die deutsche Frage. Bei diesem Kriege aber handelte es sich nicht blo um das Schicksal Schleswig-Holsteins, fondern auch um die Zukunft Deutschlands. Seit 1815 hatte sich Preußen meist sterreich gefgt. Als Bismarck ans Ruder kam, wurde dies anders. Jetzt standen sich im Deutschen Bunde die zwei Gromchte feindlich gegenber. Darum war Deutschland zur Ohnmacht verurteilt. Sollte es besser werden, so mute eiue von beiden ausscheiden und die andre die feste Fhrung bernehmen. Jene aber konnte nur sterreich fein; denn der grte Teil feiner Be-vlkeruug war nicht deutsch, während Preußen, von seinen Polen abgesehen, lauter deutsche Einwohner zhlte. Das machte Bismarck seinem Herrn klar.
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